Das Niederrhein Therapiezentrum (NTZ)
Seit Januar 2010 werden in der Einrichtung NTZ Duisburg bis zu 100 männliche, drogenabhängige Patienten gleichzeitig behandelt. Die Eirnichtung verfügt über insgesamt fünf Stationen. Diese verteilen sich auf 3 Häuser. Die Behandlung erfolgt in Wohngruppen von jeweils neun bis elf Patienten.
Ganzheitlicher Behandlungsansatz
Qualifizierte Mitarbeiter*innen begleiteten das Zusammenleben in Wohngruppen. So werden die Grundlagen des sozialen Miteinanders vermittelt und eingeübt. Die spezifische Bearbeitung der individuellen Problematiken im Hinblick auf Sucht, Delinquenz und gestörte Persönlichkeitsentwicklung erfolgt durch speziell ausgebildete Psychotherapeut*innen (Dipl.-Psycholog*innen und Fachärzt*innen für Psychiatrie). Im Sinne eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts werden kreativtherapeutische Behandlungen, Sporttherapie und Beschäftigungstherapie gleichwertig integriert.
Schulische und berufliche Bildung als Chance zur Resozialisierung
Einen besonderen Stellenwert nimmt der Bereich schulische und berufliche Bildung ein. Untersuchungen zeigen, dass mit Steigerung der schulischen und beruflichen Qualifikationen die Resozialisierungschancen deutlich steigen. Im Niederrhein Therapiezentrum haben Patienten deshalb die Möglichkeit, Schulabschlüsse (bis Klasse 10 B = Fachoberschulreife) zu erwerben und ihre beruflichen Qualifikationen in den Arbeitsbereichen Holz- und Metallbearbeitung, Druckerei und Buchbinderei, Mediengestaltung und Textilverarbeitung (Schneiderei) jeweils unter Leitung qualifizierter Ausbilder*innen zu vertiefen. Daneben bieten wir die Möglichkeit, Basisqualifikationen zu erwerben und zwar durch Alphabetisierungsangebote, Deutschkurse für fremdsprachige Patienten, Einführung in handwerkliches Arbeiten (Ergotherapie) und in Form von Praktikumsplätzen in den Bereichen Lager, Hauswirtschaft und Gartenpflege. Zählt man alle therapeutischen Veranstaltungen zusammen, kommt jeder Patient auf eine Therapiewoche von etwa 40 Stunden.
In den unterschiedlichen Bereichen der Einrichtung sind insgesamt mehr als 200 Mitarbeiter*innen unterschiedlichster Berufsgruppen beschäftigt. Alle Beschäftigten, die unmittelbaren therapeutischen Kontakt zu den Patienten haben, verfügen über eine qualifizierte Ausbildung.
Therapeutische Arbeit und Vertiefung sozialer Kontakte
Neben der eigentlichen therapeutischen Arbeit ist die Aufrechterhaltung oder Vertiefung sozialer Kontakte ein wichtiges erfolgsverbesserndes und delinquenzpräventives Anliegen. Mit allen Besuchern der Patienten werden ausführliche Eingangsgespräche geführt, die dem gegenseitigen Kennenlernen, der Informationsvermittlung, aber auch der Überprüfung sicherheitsrelevanter Aspekte dienen. Bei vorliegender Indikation werden Familien- oder Paartherapien durchgeführt. Vor der sich abzeichnenden Entlassung eines Patienten erfolgt grundsätzlich ein Hausbesuch.